Das Projekt

Ist man schnell auf Hilfe angewiesen, dann sind kurze Wege von Vorteil: Beim Einkaufen ging die eine Zutat vergessen, doch glücklicherweise haben die Nachbar:innen diese noch vorrätig. Nachbarschaftliche Beziehungen können den lokalen Zusammenhalt stärken oder auch zu Konflikten führen, zur Identitätsbildung im Quartier beitragen und die Integration in die Gesellschaft mitvorantreiben. Zusammen mit weiteren Kontexten, etwa der Region und den darin vorhandenen Möglichkeiten, können solche räumliche Netzwerke jedoch auch unsere Entscheidungen und Verhalten mitprägen, etwa wenn es um den Besuch einer weiterführenden Schule geht.

Im Projekt untersuchen wir, wie Personen ihre Nachbarschaften wahrnehmen, mit welchen Personen sie interagieren, und welche Probleme sie dabei auch antreffen. Nebst dem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse ist es uns dabei auch ein Anliegen, die gewonnenen Erkenntnisse in die Bevölkerung zurückzutragen (etwas mittels der interaktiven Webapplikation) und sie politischen Entscheidungsträger:innen verfügbar zu machen. COVID-19 hat gezeigt, dass nachbarschaftlichen Netzwerken eine wesentliche Rolle bei der Krisenbewältigung zukommt, die es möglichst zu stärken gilt.